In diesem Beitrag habe ich ein paar äußerst interessante Fakten aus der neusten Schlafforschung gesammelt. Ich hoffe Du findest sie genauso spannend, wie ich es tue!
- Abseits des Glauben, dass wir gähnen, weil uns Sauerstoff fehlt, deuten die neuesten Forschungsansätze darauf hin, dass diese Annahme falsch ist. Stattdessen gähnen wir, um unser Gehirn abzukühlen (zum Schlaf muss die Temperatur gesenkt werden).
- Schlafen ist gar nicht so „entspannend“ wie man denken kann: Im REM-Schlaf ist die Gehirnaktivität genauso hoch, wie wenn wir wach sind! Allerdings sind meisten Muskeln lahmgelegt, sodass der Körper seine Anspannung verliert. Das könnte unter anderem eine Schutzfunktion sein, da der REM-Schlaf die Phase ist, in der wir träumen. So ist es überlebenswichtig, nicht in der Realität den Aktivitäten nachzugehen, die wir im Traum ausüben.
- Wenn man mehrere Nächte nur 5 Stunden Schlaf oder weniger bekommt, gerät der Blutzuckerspiegel aus dem Gleichgewicht. Dass geht sogar soweit, dass der Arzt Prädiabetes diagnostizieren würde, wenn sich man in diesem Zustand für Diabetes testen lassen würde.
- Wenn Du in nächster Zeit eine Impfung planst, achte darauf, dass Du die Woche davor genug schläfst. So werden bei einem Schlafdefizit bis zu 50 % der Abwehrkräfte nicht produziert!
- Jedes Jahr wird die Uhr auf die Sommer- und Winterzeit umgestellt. Jahrzehntelange Beobachtungen haben dabei ergeben, dass das Risiko eines Herzinfarktes um 25 % steigt, wenn Menschen eine Stunde Schlaf verlieren (Wechsel zur Sommerzeit). Dieses konnte durch Dokumentationen in Krankenhäusern herausgefunden werden. Aber nicht nur das: Auch die Anzahl der Autounfälle und Suizid-Raten sind deutlich höher am folgenden Tag. Erstaunlich, welchen großen Unterschied eine Stunde Schlaf machen kann!
- 2 von 3 Menschen schlafen in der Woche nur ca. 6h pro Nacht – und das obwohl es hohe Konsequenzen fürs Immunsystem hat! Im Durchschnitt lässt sich sagen, dass Menschen ca. 90 Minuten mehr Schlaf brauchen, als sie aktuell haben. Wenn Du morgens keine Probleme hast, ohne Wecker aufzuwachen, gehörst du aber wahrscheinlich nicht dazu.
- Gedankenexperiment: Schlaf hat eine wesentliche Funktion für den Menschen. Warum? Weil es sonst nicht konstant bei allen Menschen und Tieren auftreten würde – über die gesamte Evolution hinweg. Und das, obwohl Mensch und Tier während des Schlafes stark angreifbar sind. Wäre es nicht absolut notwendig, hätten Menschen und Tiere mit einem geringeren Schlafbedarf die mit dem längeren Schlafbedarf mit der Zeit verdrängt (Theorie der natürlichen Selektion nach Darwin).
- Wichtig für die Studenten und Kreative unter uns: Beim Schlafen werden Informationen miteinander, sodass Du nach dem Schlafen eher eine kreative Lösungsidee zu einem Problem finden kannst.
- Wie viel und wie gut wir schlafen hat einen großen Einfluss auf unseren Appetit am folgenden Tag. So beeinflusst der Schlaf die Hormone Leptin und Ghrelin. Während Leptin Signale der Sättigung gibt, wird mittels Ghrelin Hunger signalisiert. Beide dieser Hormone geraten aus dem Gleichgewicht, wenn wir zu wenig schlafen, sodass wir beispielsweise mehr Hunger haben sowie Heißhunger auf Kohlenhydrate und Zucker verspüren.
- Der Hauptgrund, warum Menschen ihr Schlaf verbessern wollen, ist, dass auf ihre Stimmung und ihr Körpergewicht Einfluss nehmen wollen.
- Es stimmt wirklich: Menschen, die ausgeschlafen sind, werden als attraktiver wahrgenommen! Also das nächste Mal vor deinem nächsten Date früh schlafen gehen 😉
- Guter Schlaf bezieht sich nicht nur auf die Quantität, sondern auch auf die Qualität. Zu Qualität zählt unter anderem, dass der Schlaf nicht unterbrochen wird und, dass er regelmäßig ist. So sorgt ein regelmäßiger Schlafrhythmus (+- 30 min.) für ein 35 % geringeres Krebsrisiko und zu 60 % weniger Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
- Nach dem Aufwachsen steigt die Körpertemperatur wieder an und ist ungefähr zwischen 11 und 13 Uhr auf einem Maximum. Dieses resultiert in einer höheren Leistung, sodass um diese Uhrzeit die meisten Rekorde gebrochen wurden!
Für weitere interessante Fakten, schau gerne mal in die Gast-Reihe mit Matt Walker im Podcast „Huberman Lab“ vorbei, wo es um Themen rund um die Schlafforschung geht.